Freitag, 25. Dezember 2015

Materie und Bewusstsein, Raum und das Ding an sich

Die Kommentare zu meinem Artikel DAS DING AN SICH haben es quantitativ und qualitativ verdient, in einem eigenen Artikel dargestellt zu werden.


Kommentare:

Werner Spat 25. November 2015 um 14:18

Das Ding an sich ist auch bei Raum und Zeit unbekannt. Wir können diese beiden Dinge irgendwie wahrmehmen. Aber unsere wissenschaftlichen Konzepte davon grenzen seit der Relativitätstheorie am schwer Verständlichen und Unvorstellbaren.

Auch bei anderen Dingen, die uns unmittelbar einleuchten - wie dem Sein und der Logik - müssen wir in Betracht ziehen, dass das Ding an sich von unseren Wahrnehmungen bzw. Intuitionen und unseren gedanklichen Konzepten differieren könnte. - Hoffen wir es nicht, denn dann würde sich alles auflösen! Aber absolut sicheres Wissen gibt es nunmal nicht. Vielleicht nicht einmal für Gott.


Werner Spat 26. November 2015 um 11:08

Auch bei Gedächtnis und Erinnerung ist das Ding an sich nicht gesichert, wie schon das Phänomen der falschen Erinnerung beweist.


Werner Spat 3. Dezember 2015 um 14:55

Kant argumentierte, dass das Ding an sich bei Raum und Zeit nichts sei - insbesondere, weil die Mathematik so gut funktioniert. Aber seit Gauß und erst recht seit Einstein wissen wir, dass Raum und Zeit kontraintuitiv sein können und sind. Außerdem liefert die Evolutionstheorie eine plausible Erklärung dafür, warum die intuitive Geometrie im Alltag so gut funktioniert, aber im kosmischen Maßstab oder bei extrem präzisen Messungen versagt. Damit ist Kant erledigt und die Frage nach dem Ding an sich bei Raum und Zeit wieder völlig offen. - Vielleicht sind Raum und Zeit ja wirklich nichts als subjektive Anmutungen - jedoch hätte dann die Argumentationsweise von Kant nichts damit zu tun.

Nach meiner Intuition ist das Ding an sich bei Raum und Zeit die Trennung und zugleich Verbindung zu (Korrelation mit) anderen und zu mir selbst - vielleicht auch ein abstrakt zu verstehender Behälter für Ereignisse subjektiver, vielleicht auch objektiver Art, die miteinander korreliert sind..- Aber beweisen kann ich das nicht mit hundertprozentiger Sicherheit.

Interessant ist ja auch, dass es nach Grof unter LSD auch das Bewusstsein des interstellaren Raums zu erfahren gibt. Nur Halluzination?

Und verzögerungslose Effekte in der Quantenmechanik beweisen nur, dass es verzögerungslose Effekte gibt - am einfachsten erklärbar durch unendliche Geschwindigkeiten ... aber auch durch eine weitere Dimension, in der unser Raum aufgerollt erscheint, so dass riesige Distanzen in Letzterem zu kleinen Entfernungen in Ersterer werden ... Von höchst subtilen verzögerungslosen Effekten, die die Relativitätstheorie nicht verletzen, auf die Nichtexistenz von Raum zu schließen, ist übertrieben und nicht möglich.


Werner Spat 24. Dezember 2015 um 11:31

Hier ein Beispiel von erlebtem Raumbewusstsein von Dieter Vollmuth:
Die Lücken sind der Schlüssel
http://dieter-vollmuth.de/2015/12/22/die-luecken-sind-der-schluessel/

Es ist zugleich ein weiteres Beispiel dafür, dass man erleben, spüren und wahrnehmen kann, was man denkt. Denn erst vor wenigen Wochen noch hat der Autor in einem Video darüber nur THEORETISIEREN können, was er nun plötzlich spürt und erlebt. - Das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass das so genannte Gehirn so etwas wie ein Produzent von Ideen bzw. Theorien ist. Diese werden unterschiedlich erlebt - je nach Modus oder Zentrum im Gehirn. In den Denkzentren bzw. im Denkmodus werden sie als Gedanken erlebt; in den Wahrnehmungszentren bzw. im Wahrnehmungsmodus werden sie dagegen als Wahrnehmungen erlebt. Dabei hat Leben offenbar so etwas wie eine Neigung zur Vereinheitlichung! Im zeitlichen Kontext bedeutet das Konstanz oder zumindest Wiederholung. Im räumlichen Kontext bedeutet das, dass Wahrnehmungen und Gedanken sich aneinander anpassen. Auch Hypnose kann man so besser verstehen oder die Wirkungen von Suggestionen. Als Wanderung oder Ausbreitung derselben Theorie über verschiedene Bereiche bzw. Modi des Gehirns. Das beeinflusst wahrscheinlich auch andere Bereiche des so genannten Körpers - was psychosomatische Geschehen verständlicher machen könnte.


Werner Spat 24. Dezember 2015 um 11:52

Das Gehirn ist vielleicht nicht nur ein Produzent von Ideen bzw. Theorien, sondern auch ein Verwalter oder ein Archiv derselben. Diese werden hin und wieder auf die ein oder andere Weise aktiviert und variiert oder ersetzt oder abgebaut.


Werner Spat 24. Dezember 2015 um 12:19

Was ist Materie? - Vielleicht sind Elementarteilchen wie Buchstaben oder gar nur Bestandteile derselben - wie das Tüpfelchen auf dem i. Meistens bilden die Buchstaben nur einen Salat, aber manchmal eben auch ein Wort oder gar einen Satz. Oder gar Geschichten, in denen es um das Leben von bewussten, intelligenten Lebewesen wie den Menschen geht. Oder um Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen und Entscheidungen - womit wir wohl das Gehirn hätten.


Werner Spat 24. Dezember 2015 um 12:56

Zwei weitere interessante Links von Dieter Vollmuth:
http://dieter-vollmuth.de/2015/12/23/die-quelle-ist-die-ursache-von-allem/
http://dieter-vollmuth.de/2015/12/24/allgemeines-unverstaendnis/

Das erinnert an David Bohm und seine implizite Ordnung im Gegensatz zur expliziten Ordnung.

Bemerkenswert ist auch, dass ein punktförmiges Gebilde sich in einen unendlichen Raum projizieren bzw. aufspannen kann.

So kann man überlichtschnelle Korrelationen erklären, ohne den (expliziten) Raum zu leugnen, den es allerdings implizit dergestalt nicht gibt.

Die implizite Ordnung könnte natürlich auch Gott sein. - Sie könnte aber - nebst der dazugehörigen expliziten Ordnung - auch ein Konstrukt von weniger vollkommenen Wesen sein: etwa von den von Michael Klinneter so genannten Seelen. - Ich selber brachte in meinem Buch DIE RÄTSEL UNSERES DASEINS noch einen dritten Vorschlag auf: den ÜBERKOSMISCHEN PSYCHO-CYBERSPACE-COMPUTER!

1 Kommentar:

  1. Dieter Vollmuths abwehrende Reaktion auf diesen Post zeigt, dass er mit der modernen Gehirn-Theorie nicht vertraut ist. Er hält seine Wahrnehmungen für absolut vertrauenswürdig. Diese Naivität ist weit verbreitet.

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