Donnerstag, 25. Juni 2015

Stockholm-Syndrom und Resozialisierung

von Werner Spat und Werner Spa:

Vielleicht beruht ein bedeutsamer Teil gelungener Resozialisierung von Straftätern schlicht auf dem - Stockholm-Syndrom!

Denn formal befindet sich ein Gefängnis-Insasse in der gleichen Situation wie eine Geisel in den Händen von Entführern: Er ist hilflos. Herausgerissen aus seinem bisherigen Leben. Isoliert. Total abhängig von seinen Wächtern, den Repräsentanten des Staates und der Gesellschaft. Er muss ihren Befehlen gehorchen. Wohlverhalten wird belohnt, Widerspenstigkeit bestraft...

Es wäre ein Wunder, wenn da nicht das Stockholm-Syndrom zur Realisierung käme. Also Unterwerfung, Anpassung, Identifizierung, Sympathie bis hin zur aktiven Unterstützung des Abhängigen gegenüber dem Mächtigen.

1 Kommentar:

  1. Nachtrag zum letzten Satz: Der Abhängige übernimmt sogar die Sichtweise des Mächtigen.

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