Montag, 22. August 2016

Rätsel der Wahrnehmung (neu)

#Psychologie #Wissenschaft #Philosophie #Weltanschauung #Neurologie #Hirnforschung #Religion #Atheismus


Bezug:
Rätsel der Wahrnehmung... - https://weltanschauung-inspiration.blogspot.de/2015/09/ratsel-der-wahrnehmung.html


Thema:
»Der erste Post zum Thema ist leider unvollständig geblieben. Hier wird er vervollständigt.«


von Werner Spat & Werner Spa:


Rätsel der Wahrnehmung (neu)
Nicht nur Relativitätstheorie und Quantenmechanik erstaunen und verwirren, sondern auch die Tätigkeiten des eigenen Gehirns bei der bewussten Wahrnehmung lassen den Forscher am eigenen Verstand zweifeln und führen ihn an dessen Grenzen und vielleicht sogar darüber hinaus...

(teilweise Diktat)


In Sendungen und Artikeln zur Erforschung der menschlichen Wahrnehmung - siehe auch meine frühere Bemerkung zu Benjamin Libet - erfährt man schwer Fassbares:

1. Bewegte Objekte sollen vom Gehirn vorberechnet und dementsprechend in die Zukunft projiziert als Gegenwart GESEHEN werden. - Experiment: Ein Objekt - etwa ein Kreis - bewegt sich gleichmäßig von links nach rechts. Unerwartet leuchtet ein Licht auf - z.B. in der Mitte des Kreises. Bewusst gesehen wird jedoch, dass das Lichtsignal HINTER dem Zentrum des Kreises erscheint - also links davon.

2. Trotzdem passieren bei der bewussten Wahrnehmung nie Fehler - etwa wenn das Objekt plötzlich stoppt oder seine Bewegungsrichtung ändert! Großes Rätsel! - Obiges Experiment:
a) Kreis stoppt, gleichzeitig leuchtet im Zentrum der Lichtpunkt auf. Bewusste Wahrnehmung: Lichtpunkt leuchtet genau in der Kreismitte auf. -
b) Kreis kehrt seine Bewegungsrichtung um 180° um, gleichzeitig leuchtet im Zentrum der Lichtpunkt auf. Bewusste Wahrnehmung: Lichtpunkt leuchtet genau in der Kreismitte auf. -
c) Kreis kehrt seine Bewegungsrichtung um 180° um, DANACH leuchtet im Zentrum des bewegten Kreises der Lichtpunkt auf. Bewusste Wahrnehmung: Das Lichtsignal erscheint wieder HINTER dem Zentrum des Kreises - aber diesmal rechts davon.

3. Das Bewusstsein kann in den leeren Raum sehen! - Experiment: Man bringe mehrere Lämpchen im Kreis an, und schalte diese nacheinander an und aus. Wenn dies schnell genug geschieht, sieht das Bewusstsein, dass sich ein Lichtpunkt im Kreis dreht - und zwar kontinuierlich - also auch in den Lücken zwischen den Lämpchen.

4. Das Bewusstsein kann in die Zukunft sehen! - Experiment: Man bringe mehrere Lämpchen im Kreis an, und schalte diese nacheinander an und aus. Wenn dies schnell genug geschieht, sieht das Bewusstsein, dass sich ein Lichtpunkt im Kreis dreht - und zwar kontinuierlich - also auch in den Lücken zwischen den Lämpchen. Diese Apparatur kann man als Uhr auffassen und den sich drehenden Lichtpunkt als ihren Zeiger. Haben die Lämpchen zusätzlich verschiedene Farben, so passiert etwas Krasses:

(Wird fortgesetzt mit meiner Lösung!)

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Die Fortsetzung erfolgte beim ursprünglichen Post per Kommentare. Diese werde ich im aktuellen Post im Folgenden zitieren.


KOMMENTARE:


Werner Spat 14. August 2016 um 09:38

>>Ein großes Rätsel ist die Beziehung zwischen Gehirn und Zeit. Das beschäftigt auch die Wissenschaft:

http://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/zeit-und-gehirn/14651
<<

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Werner Spat 14. August 2016 um 10:23

>>Die Theorie, dass das Gehirn bei der Beobachtung von Bewegung diese vorausberechnet und dann WIE VORAUSBERECHNET WAHRNIMMT, muss falsch sein. Das zeigt der genannte zweite Punkt eindeutig. Denn sonst müsste man bei der Bewegungsumkehr des Kreises sehen, dass er über den Wendepunkt hinausschießt. Das ist nicht der Fall. Somit muss man eine andere Erklärung suchen.

Meine Erklärung ist, dass das Gehirn eine Weile braucht, um etwas NEUES zu verstehen, zu theoretisieren und damit in die Konstruktion der bewussten Wahrnehmung einzubauen. Wenn es aber dieses gemacht hat - etwa bei einer relativ gleichmäßigen Bewegung -, dann kann es die BESTÄTIGENDEN Informationen, die aus seinen tieferen Bereichen stammen, die sich direkt mit den Reizen der Sinnesorgane befassen, mehr oder weniger in Echtzeit übernehmen und in die Wahrnehmung einbauen. Wenn aber etwas Neues kommt - etwa die Bewegungsumkehr - dann braucht es wieder länger, genauso wie bei einem blinkenden Punkt. Deshalb sitzt dann der blinkende Punkt subjektiv auch wieder an der richtigen Stelle, nämlich in der Mitte des Kreises. Und sonst hinkt er dem bewegten Kreis immer etwas hinterher in der Wahrnehmung - wie es gemäß meiner Theorie zu erwarten ist.<<

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Werner Spat 14. August 2016 um 10:56

>>Zum vorigen Kommentar:

Es gibt dann eine zeitliche Lücke zwischen dem Ende der gleichmäßigen Bewegung die in Echtzeit wahrgenommen wird und dem Abstoppen, welches eine Weile prozessiert werden muss. Doch diese Lücke wird nicht wahrgenommen. Offenbar schreibt das Gehirn eine Geschichte oder entwickelt eine Theorie, wonach die gleichmäßige Bewegung gleichzeitig mit dem Abstoppen beendet sein muss

Offenbar ist es diese GESCHICHTE bzw. THEORIE, die wahrgenommen wird! Das ist ungeheuerlich!<<

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Werner Spat 14. August 2016 um 11:42

>>Zum vorigen Kommentar:

Es gibt dann eine zeitliche Lücke zwischen dem Ende der gleichmäßigen Bewegung die in Echtzeit wahrgenommen wird und dem Abstoppen, welches eine Weile prozessiert werden muss. Doch diese Lücke wird nicht wahrgenommen. Offenbar sind es nur die vorhandenen Informationen, die wahrgenommen werden. Ohne Information kein subjektives Erleben! Schon das ist ziemlich krass . Aber es kommt noch besser .

Berührt man die Hand, so geht ein Reiz erst durch die Nerven , dann durch die tiefen Schichten des Gehirns und dann erst zur Hirnrinde, wo die Information über die Berührung zu Bewusstsein wird. Man kann die Hirnrinde aber auch direkt elektrisch reizen. Setzt man beide Reize gleichzeitig ,so wird erstaunlicherweise der Reiz an der Hand subjektiv früher erlebt als der direkte Reiz im Gehirn, obwohl der objektiv schneller ist!

Offenbar schreibt das Gehirn eine Geschichte oder entwickelt eine Theorie über die Reihenfolge der Reizungen bzw. deren Zeitpunkte. - Offenbar ist es diese GESCHICHTE bzw. THEORIE, die wahrgenommen wird! Das ist ungeheuerlich!

Überraschend ist auch , dass die direkte Reizung im Gehirn relativ stark sein muss. Offenbar merkt die Hirnrinde, dass der Reiz nicht aus den Tiefen ihres eigenen Gehirns stammt, und hält ihn möglicherweise für so etwas wie eine Halluzination von ihr selbst und versucht deshalb, ihn zu ignorieren. Die Hirnrinde muss erst durch die besondere Stärke des Reizes zur Beachtung genötigt werden.

Zurück zum bewegten Kreis mit dem blinkenden Punkt:

Wahrscheinlich schreibt das Gehirn auch in diesem Fall eine Geschichte oder entwickelt eine Theorie: wonach die gleichmäßige Bewegung gleichzeitig mit dem Abstoppen beendet sein muss.

Wahrscheinlich ist es wieder diese GESCHICHTE bzw. THEORIE, die wahrgenommen wird! Das ist ungeheuerlich!

Zu welchem "objektiven" Zeitpunkt werden diese Geschichten bzw. Theorien des Gehirns erlebt? - Möglicherweise wenn sie dem Gedächtnis zum Abspeichern zugeführt werden.<<

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Werner Spat 15. August 2016 um 11:48

>>Zu Punkt 3 des Postings:

Es ist erstaunlich, dass das Gehirn aus diskreten Ereignissen wie dem Blinken der Lämpchen eine kontinuierliche Bewegung eines Punktes machen kann.

Oder wie bei der bekannten optischen Täuschung bei dem künstlich erzeugten Bild mit dem Schachbrett im Schatten einer Vase, die den objektiv falschen Eindruck erzeugt , dass die Felder im Schatten dunkler sind als außerhalb des Schattens. Auch das ist ganz erstaunlich.

Auf der Basis der vorigen Kommentare muss man davon ausgehen, dass das Gehirn lediglich entsprechende Theorien aufgrund früherer Erfahrungen entwickelt - und schon wird es vom Bewusstsein dementsprechend erlebt.

Wenn das Gehirn aber eine solche Theorie von der kontinuierlichen Bewegung entwickelt, ohne dass eine solche wirklich vorhanden wäre , muss man annehmen, dass die Geschwindigkeit des Blinkens schneller ist als die Konstruktion der Wahrnehmung, die bei den Sinnesorganen beginnt und in der Hirnrinde endet. Irgendwo auf diesem Weg wird die Geschwindigkeit des Blinkens als zu schnell empfunden. Dann wird offenbar die Theorie entwickelt, dass die Bewegung kontinuierlich ist. Man kann daraus folgern, dass dass das Gehirn Entsprechendes immer macht, wenn es in der Außenwelt wirklich auf fast kontinuierliche Bewegung trifft, soweit es die Quantenmechanik zulässt.

Die Hirnforschung nimmt ja auch an, dass das Gehirn in zeitlichen Intervallen arbeitet, die wahrscheinlich nicht automatisch erzeugt werden, sondern von äußeren Sinnesreizen oder von inneren Reizen, die Gedanken, Gefühle oder Wünsche repräsentieren können, angestoßen werden. In jedem Intervall schreibt das Gehirn eine eigene Geschichte, entwickelt es eine eigene Theorie. - Interessant ist aber, warum sich die Intervalle inhaltlich so wenig widersprechen. Vielleicht liegt das daran, dass die Intervall nicht direkt aufeinander folgen, sondern sich teilweise zeitlich überlappen. Die Überlappung von Intervallen kann jedoch nicht kontinuierlich - mit sozusagen infinitesimalen Abständen - erfolgen. Aus zwei Gründen: Erstens, wäre dann die Auflösung der Wahrnehmung beliebig fein, so dass schnell blinkende Lämpchen immer auch als solche erkannt werden müssten. Zweitens, weil dann das endliche Gehirn in jeder endlichen Zeitspanne unendlich viele Intervalle kreieren müsste, was selbstverständlich unmöglich ist. Nein, offenbar muss es zwischen den Intervallen Pausen bei der Konstruktion der bewussten Wahrnehmung geben. Wenn die Lämpchen schneller blinken als die Pausen dauern, dann kann das Gehirn offenbar nicht mehr zwischen Blinken und einer kontinuierlichen Bewegung unterscheiden und nimmt dann Letzteres an, weil das evolutionär sinnvoller ist, weil in der Natur kontinuierliche Bewegung viel häufiger vorkommt als schnelles Blinken.<<

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Werner Spat 15. August 2016 um 11:49

>>Erkenntnistheoretisch argumentiere ich hier bewusst naiv, um den Überblick zu behalten. Wenn die Lösung erst einmal gefunden ist , kann man auch wieder schwierigere erkenntnistheoretische Positionen einnehmen bzw. diskutieren.

Ich gehe also davon aus , dass die Konstruktionen des Gehirns der Repräsentation von äußeren Realitäten dienen soll. - Dieser naive Zugang wird unterstützt durch die bisherigen Erkenntnissen. Denn würde das Gehirn nicht entlang einer vermuteten Realität konstruieren, so gäbe es keinen Anlass, aus schnell blinkenden Lämpchen eine kontinuierliche Bewegung zu machen. Denn es gibt beim absoluten Konstruktivismus ja nichts jenseits der Konstruktion. Analog zur Lichtgeschwindigkeit müsste es dann eine Obergrenze für die Schnelligkeit beim Blinken geben, aber niemals eine kontinuierliche Bewegung .- Unser sozusagen REPRÄSENTATIVER KONSTRUKTIVISMUS hat damit bessere Argumente auf seiner Seite als der absolute Konstruktivismus. Letzterer würde auch zu jeder Menge falscher Gedanken führen, was der Weltformel von Michael Klinneter widersprechen würde, wonach das Seinsganze bestmöglich ist.

Sogar der gesundheitliche Zustand des Körpers stellt für das Gehirn eine äußere Realität dar. Das Gehirn identifiziert sich jedoch mit dem Körper und seinem Zustand. Und auch diese Identifikation ist eine Konstruktion des Gehirns.<<

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Werner Spat 17. August 2016 um 15:45

>>Mein absoluter Konstruktivismus könnte das sein, was andere radikalen Konstruktivismus nennen.<<

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Werner Spat 17. August 2016 um 16:15

>>Der "Konstrukteur" des Bewusstseins muss bei der Konstruktion der bewussten Wahrnehmung des Aufblinkens von Lämpchen N schon wissen, ob das nächste Lämpchen N+1 genügend schnell aufleuchten wird. Denn sonst könnte der Konstrukteur keinen kontinuierlichen Punkt zwischen beiden Lämpchen zaubern.<<

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Werner Spat 17. August 2016 um 16:37

>>Der letzte Kommentar erklärt das fantastische Verhalten bei 4. vom obigen unvollendeten Posting:

Angenommen, die Lämpchen blinken so schnell hintereinander auf, dass der Mensch zwischen ihnen einen kontinuierlich laufenden Punkt wahrnimmt. Wechselt nun zwischen Lämpchen n und dem darauffolgenden Lämpchen n+1 die Farbe des Lichts der Lämpchen von Rot zu Grün, dann ereignet sich folgendes Phänomen: Der bewusst wahrgenommene kontinuierlich wandernde Punkt ist rot, bis er genau in der Mitte zwischen den beiden Lämpchen angekommen ist . Dort wechselt er schlagartig seine Farbe zu Grün und läuft so weiter bis zum nächsten Lämpchen n+1.<<

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Werner Spat 17. August 2016 um 19:57

>>Der Bewusstseinskonstrukteur konstruiert also Bewusstsein in zeitlichen Intervallen.

Das Intervall beginnt mit einem Reiz und dauert dann eine festgelegte Zeitspanne i. Dieser Reiz kann beispielsweise das Blinken eines Lämpchen sein. Wenn innerhalb der Zeitspanne i ein anderes Lämpchen blinkt, dann wird daraus eine kontinuierliche Bewegung zwischen beiden Lämpchen konstruiert. Mit dem Aufblinken des zweiten Lämpchen beginnt in jedem Fall ein zweites Intervall von der Dauer i.

Vielleicht beginnt ein Intervall auch schon mit jeder Reizänderung. Dann würde auch beim Aufhören des Leuchtens eines Lämpchen ein Intervall der Dauer i beginnen.

Jedes Intervall enthält eine kleine Geschichte, eine kleine Theorie. Diese wird subjektiv erst dann bewusst erlebt, wenn die Geschichte des ganzen Intervalls überblickt und erfasst ist.

Die Geschichte eines Intervalls ist vollkommen frei und unabhängig von jeder denkbaren Außenwelt bzw. Realität. Das gilt insbesondere für den zeitlichen Verlauf innerhalb der Geschichte eines Intervalls.

Mehr mit der realen Zeit oder unserer Vorstellung davon hat womöglich die Reihenfolge der Intervalle zu tun (als die Ereignisse in der Geschichte innerhalb eines Intervalls).

Ein Intervall ist geeignet, Information 4-dimensional abzuspeichern und nicht nur räumlich bzw. dreidimensional.<<

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Werner Spat 17. August 2016 um 20:21

>>Vielleicht gibt es Intervalle verschiedener Art und Dauer. Etwa ein Intervall, um in der Hirnrinde einen Reiz bewusst werden zu lassen. ... Ein Intervall, um in den tieferen Schichten des Gehirns einen Sinnesreiz ausreichend zu bearbeiten. ... Ein Intervall, um die Information aus den tieferen Schichten des Gehirns zur Hirnrinde zu leiten. ...<<

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Werner Spat 17. August 2016 um 21:22

>>Nach neueren Erkenntnissen der Psychologie und Hirnforschung arbeitet der Kopf auf zweierlei Weise: einerseits und das am liebsten: schnell, Reflex-artig, assoziativ und mühelos; andererseits langsam, nachdenkend, konzentriert und angestrengt.

Die schnelle Arbeitsweise ist die Grundfunktion der Psyche bzw. des Gehirns. Die langsame Arbeitsweise wird dann eingenommen, wenn keine Routinen vorhanden sind, um eine aktuelle Situation zu beherrschen bzw um ein aktuelles Problem zu lösen. Um neue passende Routinen zu schaffen und einzuüben, braucht es offenbar viel Energie, Aufmerksamkeit und Anstrengung. Sogar im ganzen Körper ist die Spannung dann deutlich erhöht.

Das konzentrierte Nachdenken schaltet sich nicht durch sich selbst ein, sondern wird vom grundlegenderen reflexhaften, automatischen System reflexartig zugeschaltet und abgeschaltet. - Die Automatismen sind offenbar die wahren Herrscher im Menschen - auch wenn er gerne hätte, dass es umgekehrt seine bewussten, wohlüberlegten Entscheidungen wären.

Andererseits sind die menschlichen Automatismen, sofern sie nicht angeboren sind, die Ableger seiner bewussten Überlegungen.

Um durch die Gegenwart zu kommen, arbeitet das Gehirn am liebsten mit den Automatismen. Wenn diese nicht ausreichen, werden sorgfältige Überlegungen angeworfen, insbesondere um Automatismen für die Zukunft zu kreieren.

Überlegungen sind bewusster als Automatismen. Man kann daher sagen, dass das Bewusstsein benutzt wird, um in Zukunft wieder unbewusster sein zu dürfen.<<

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Werner Spat 18. August 2016 um 09:51

>>Eine konstruierte bewusste Wahrnehmung enthält jede Menge subjektive Information.

Inwieweit diese Konstruktion eine Außenwelt bzw. Realität repräsentiert, ist von der subjektiven Information vollkommen unabhängig.

Subjektive Information und repräsentative Information sind also zweierlei.

Die repräsentative Information ist im Gegensatz zur subjektiven Information physikalisch wirksam bzw. entscheidet über den Ausgang von physikalischen Experimenten. - Man denke etwa an den berühmten Doppelspaltversuch. Wenn man den Weg von Teilchen durch den Doppelspalt misst, dann bricht die Interferenz zusammen. Wenn man sich dagegen nur einbildet, den Weg von Teilchen durch den Doppelspalt zu messen, dann bleibt die Interferenz erhalten. Dabei ist in beiden Fällen die subjektive Information gleich groß; nur die repräsentative Information ist unterschiedlich.

Wäre die Konstruktion absolut bzw. radikal, dann dürfte es keinen Unterschied zwischen subjektiver und repräsentativer Informationen geben. Bzw. es dürfte gar keine Hinweise auf die Existenz von so etwas wie repräsentativer information im Unterschied zu subjektiver Information geben.- Jedenfalls dann (nicht), wenn die Realität darauf angelegt ist, uns nicht in die Irre zu führen. Das ist der Standpunkt von Michael Klinneter und seiner Weltformel, wonach die Realität ethisch bestmöglich ist und deshalb wahre oder zumindest nützliche Gedanken bevorzugt. Und für die Weltformel von Klinneter sprechen sowohl starke, sehr tiefschürfende Gründe als auch eine natürliche Intuition.

Es kommt sogar noch besser: Die POTENZIELLE repräsentative information reicht sogar schon aus, um den Ausgang von quantenphysikalischen Experimenten zu beeinflussen! Es ist gar nicht nötig, dass das Bewusstsein in seiner Wahrnehmung bzw. Konstruktion tatsächlich etwas Reales repräsentiert.

Wichtig ist, dass sich die beiden unterschiedlichen Wege durch den Doppelspalt irgendwie unterscheidbar niederschlagen. Das muss jedoch nicht innerhalb eines Bewusstseins erfolgen! Es reicht aus, wenn sich diese Unterscheidbarkeit in den MÖGLICHKEITEN für die Objekte/Inhalte des Bewusstseins irgendwie niederschlägt. Den schöpferischen Mächten ist diese Unterscheidbarkeit "wohlbekannt", und sie erzeugen dementsprechend unsere Realität. - Das gilt selbst dann, wenn unsere Realität bloß aus unseren Bewusstseinen und deren subjektivem Erleben besteht und wenn die schöpferischen Mächte nur ein anderes Wort für den überkosmischen Psycho-Cyberspace-Computer sind, der für uns eine großartige virtuelle Spielwelt simuliert. Aber das müsste er ja entsprechend den Ideen in seinen Programmen tun. Das heißt, die Schöpferischen Mächte müssten sich jederzeit des Status ihrer schöpferischen Ideen innerhalb der von ihnen erschaffenen oder als Möglichkeit ins Auge gefassten Realität bewusst sein, auch wenn sich kein von ihnen erschaffenes Bewusstsein dessen bewusst ist.<<

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Werner Spat 18. August 2016 um 12:37

>>Das, was wir Materie nennen, ist für die Darstellung von Information hervorragend geeignet. Man kann damit Objekte/Inhalte für subjektives Erleben bzw. Bewusstseine codieren. Damit aber hat man schon die Bewusstseine selbst sehr weitgehend beschrieben. Allenfalls fehlen noch der Grad der Wachheit und die Schärfe der Bewusstheit. Aber vielleicht sind diese mit den Inhalten des Bewusstseins schon definiert, vielleicht auch nicht - egal. Wenn nötig, könnte man auch diese mit den Buchstaben der Materie kodieren.

Vielleicht haben die schöpferischen Mächte das genauso gemacht. Und manchmal erzeugen die quantenmechanisch möglichen Buchstabenkombinationen der Materie in der Welt so etwas wie mögliche Beschreibungen von möglichen Bewusstseinen - und zwar in der Sprache der Schöpferischen Mächte. Vielleicht lassen sich Letztere davon inspirieren, wenn ihnen eine Möglichkeit zusagt, und erschaffen tatsächlich die entsprechenden Bewusstseine!

So könnte es gewesen sein - und immer noch sein. (Auffassung 1)

(Auffassung 2:)
Aber vielleicht ist es auch andersherum: Die Schöpferischen Mächte erschaffen menschliche und andere Bewusstseine gemäß bestimmten, zunächst NICHT materiellen IDEEN, etwa ETHISCHEN. Und diese Ideen spiegeln sich dann in den erschaffenen Bewusstseinen bzw. Subjekten als deren Inhalte bzw. Objekte wider und ERSCHEINEN innerhalb des subjektiven Erlebens (manchmal) materiell. Aber nicht so materiell, wie es für eine vom Beobachter unabhängige Realität angemessen wäre. - Auch das passt gut zur Quantenmechanik, zur Relativitätstheorie und zum weltanschaulichen System von Michael Klinneter. - Nach dieser Auffassung sind Naturgesetze sozusagen biegsamer als bei der ersten Auffassung. Sie sind keine Realitäten oder Werte an sich, sondern nur so lange von Bedeutung und wirksam, solange sie für die Erschaffung, Erhaltung und Orientierung der erschaffenen Wesen nötig sind - solange sie also ethisch wertvoll sind. - Vielleicht gilt auch: Je schlechter der Zustand eines Wesens ist, desto materieller erscheinen die Naturgesetze bzw. die erlebten Regelmäßigkeiten, denen es unterworfen ist. Denn solche Wesen sind relativ primitiv und verstehen andere Erscheinungsformen der Ethik nicht.

Was ist die DBT (Derzeit Beste Theorie)?  - Denn für Menschen geht es immer um die DBT - und nichts anderes! Wir sind schließlich nicht Gott.

Zu einem ethisch bestmöglichen Weltensystem (Seinsganzen, Realität) gemäß der Weltformel von Michael Klinneter passt sicherlich die zweite Auffassung am besten.

Doch wenn wir es nicht mit dem Daseinsauswählenden Klinneters oder mit dem besten Gott, sondern mit schöpferischen Mächten geringeren Ranges bzw. schlechteren Zustands zu tun haben, müssen diese vielleicht auf die erstgenannte Art und Weise erschaffen.

Beide Auffassungen gehen übrigens ineinander über, wenn bei der ersten Auffassung die Möglichkeiten für Bewusstsein, die zur Auswahl stehen, nicht nur aus dem Meer aller quantenmechanischen Möglichkeiten konstruiert werden, sondern sogar aus dem Meer überhaupt aller logischen Möglichkeiten für Bewusstsein bestehen.

Mehr vermag ich zur Zeit nicht über die DBT zu sagen.<<

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Werner Spat 18. August 2016 um 13:04

>>DAS DASEINSAUSWÄHLENDE von Michael Klinneter steht übrigens noch ÜBER dem besten Gott bzw. ist noch GRUNDLEGENDER als dieser!

Denn Gott allein VERSCHIEBT ja nur alle existenziellen Fragen, ohne sie zu beantworten! - Das haben die modernen Atheisten korrekt herausgefunden, liefern aber ebenfalls keine befriedigenden Antworten.

Die derzeit besten Antworten finden sich im weltanschaulichen System von Michael Klinneter. Dieses ist sozusagen die DBT (Derzeit Beste Theorie) für die großen existenziellen und weltanschaulichen Fragen.<<





11 Kommentare:

  1. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  2. Die zeitlichen Intervalle des subjektiven Erlebens stelle ich mir zur Zeit wie Pakete vor. Solange die Pakete noch offen sind, kann man ihren Inhalt immer noch verändern; das geht bis zum allerletzten Sekundenbruchteil sozusagen. - Aber irgendwann wird das Paket geschlossen und verpackt und auf Reise geschickt - vielleicht Richtung Gedächtnis. Oder es wird dort eingespeist , bis es dort gänzlich eingebracht ist... - Irgendwann also kriegt das Paket sozusagen den Stempel "FERTIG" aufgedrückt. Danach geht nichts mehr! Das Intervall lässt sich nicht mehr verändern, und die in ihm aufgeschriebene Geschichte oder Theorie wird nun subjektiv erlebt.

    Nun wird es interessant. Nach meinen zahlreichen Analysen in diesem Blog bin ich ja zu dem Schluss gekommen, dass die Lösung des Messproblems der Quantenmechanik in der bewussten Wahrnehmung besteht. Durch die zeitlichen Intervalle des Bewusstseins wird meine Theorie jedoch verkompliziert. Denn bei den Lämpchen steht ja schon fest, dass das nächste Lämpchen aufblinken wird, obwohl erst das Blinken des vorhergehenden Lämpchens bewusst wahrgenommen wird.

    Für eine Messung ist somit der Inhalt des GESAMTEN Intervalls gleichwertig!

    Also kann es doch nicht das subjektive Erleben sein, welches die Möglichkeiten der Quantenmechanik zu Realität gerinnen lässt!

    Das Gehirn kann es auch nicht sein! Denn es besteht ja eben aus den Möglichkeiten der Quantenmechanik. - Das trifft auch für die Intervalle als raumzeitliche Teile des raumzeitlichen Gehirns zu. Auch für jedes Intervall gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Quantenmechanik.

    Es müssen die schöpferischen Mächte sein. Diese wählen sorgfältig alles subjektive Erleben aus. Dies geschieht im Einklang mit der sorgfältigen Auswahl von relativ wenigen der praktisch zahllosen quantenmechanisch möglichen Intervalle des Gehirns für die "Realität".

    Das zeitliche INTERVALL (als Ganzes und nicht nur der Punkt der Gegenwart) des subjektiven Erlebens bzw. das damit korrelierte zeitliche Intervall (ebenfalls als Ganzes) des Gehirns - ist also die (naturwissenschaftliche) Antwort auf die Frage nach der Messung bzw. nach dem Übergang von den Möglichkeiten zur Realität bzw. nach dem Kollaps der Wellenfunktion (Wahrscheinlichkeitswelle) in der Quantenmechanik. (Messproblem der Quantenmechanik)

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  3. Wenn das Intervall fertig ist, ist es statisch wie ein Block aus Beton. - Trotzdem kann man nicht sagen, dass die Zeit eine unbeabsichtigte Illusion, ein von selbst auftauchendes Schattenphänomen wäre. Im Gegenteil sind eine zeitliche Reihenfolge, ein Fluss der Zeit sowie eine kontinuierliche Bewegung EXPLIZIT, also sozusagen ABSICHTLICH als THEORIE bzw. GESCHICHTE in diesem VIERdimensionalen Block kodiert!

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  4. Ebenso ist subjektives Erleben bzw. Bewusstsein kein Schattenphänomen der Materie, sondern EXPLIZIT, also sozusagen absichtlich in ihr KODIERT.

    Fraglich ist allenfalls, ob die Kodierung innerhalb des Gehirns schon vollständig ist und das Gehirn zB. Sehen und Hören immer auseinanderhalten kann - selbst dann, wenn man die Verbindungen des Gehirns zu den Augen und den Ohren vertauschen würde oder so. Oder ob man zur vollständigen Kodierung des subjektiven Erlebens auch den KONTEXT - d.h. die dazugehörigen Sinnesorgane oder motorischen Aktivitäten oder sogar die Außenwelt des Körpers in Betracht ziehen muss. - Aber das sind nur technische Feinheiten und keine grundlegenden Unterschiede.

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  5. Unglaubliche Optische Täuschungen, Illusionen und Tricks

    Trauen Sie Ihren Augen?
    Ist Quadrat b heller als Quadrat a?

    https://www.oppisworld.de/extras/illusionen/grafik01.html

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  6. Nach einigem Überlegen scheint es mir doch möglich, dass der wandernde GegenwartsPUNKT des subjektiven Erlebens für den Kollaps der Wellenfunktion der Quantenmechanik verantwortlich ist und die Lösung des Messproblems der Quantenmechanik darstellt.

    Für die Intervalle als Ganze gibt es viele quantenmechanische Möglichkeiten. Es ist vorstellbar, das die realisierte Möglichkeit erst "im letzten Augenblick" ausgewählt wird - nämlich dann und so, wenn und wie es das korrelierte subjektive Erleben erfordert. Das heißt, dass das Intervall nicht auf einen Schlag, sondern nach und nach ausgewählt wird, bis es schließlich als vollständig real gelten darf.

    Wann kann demnach ein aufblinkendes Lämpchen als real gelten? - Wenn es innerhalb eines subjektiven Erlebens eine korrelierte Repräsentation hat! Das ist aber auch schon der Fall, wenn ein Bewusstsein einen kontinuierlich wandernden Punkt wahrnimmt. Dann sind sowohl das letzte als auch das nächste Lämpchen im subjektiven Erleben repräsentiert. Man kann von INDIREKTER oder stark verzerrter, transformierter Wahrnehmung des folgenden Lämpchens sprechen.

    Real bedeutet aber 1. intersubjektiv - und 2. relevant als schöpferische Idee der schöpferischen Mächte. - Beispiel: Ein Haus innerhalb eines Computerspiels wäre so eine Realität: einerseits in ihrer wahrnehmbaren Form intersubjektiv für alle Spieler relevant, andererseits als Teil des Computerprogramms eine dem Spiel zugrunde liegende Idee. Zu sagen, das Haus wäre nur eine Illusion oder kollektive Halluzination und hätte in der Realität keinerlei Entsprechung, würde seiner Bedeutung als Teil des Computerprogramms nicht gerecht. Jedoch wird der Haus-Teil des Programms eben nur sehr indirekt bzw. stark transformiert im subjektiven Erleben der Spieler repräsentiert - überhaupt nicht abstrakt in Programmiersprache, sondern konkret in Farbe und Form.

    Da die zeitliche Reihenfolge innerhalb eines Intervalls nicht hundertprozentig mit der zeitlichen Reihenfolge von dem, was wir für die objektive Zeit halten, übereinstimmt, findet die Realisierung der Möglichkeiten der Quantenmechanik auch nicht immer exakt in der Reihenfolge der "objektiven Zeit" statt. Das ist wahrlich seltsam und wieder einmal verwirrend.

    Wenn das allererste Lämpchen und kurz danach das zweite Lämpchen aufleuchten, so wird das nach dem bisher Erarbeiteten subjektiv als ein laufender Punkt erlebt, der vom ersten Lämpchen zum zweiten Lämpchen läuft. Das bedeutet, das Blinken des ersten Lämpchen wird direkt und das Blinken des zweiten Lämpchen wird indirekt wahrgenommen. Und zwar gleichzeitig! Das heißt, das Blinken beider Lämpchen wird GLEICHZEITIG REAL, obwohl es NACHEINANDER erfolgt!

    Das ist heftig! Da wird man doch fast wieder zu materielleren Interpretationen der Realität und der Quantenmechanik geneigt. Aber die haben ja auch schon längst versagt. Also bleiben wir erst einmal beim hier und jetzt Erarbeiteten!

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  7. Ein Bewusstsein bzw. subjektives Erleben wählt sich nicht selbst aus - weder hinsichtlich seines Daseins (und damit auch seines Verlöschens) noch seines Soseins.

    In unserer Welt sorgt die Selektion der Evolutionstheorie dafür, dass subjektives Erleben im Wachzustand mehrheitlich keine leere, radikale, sondern eine sinnvolle, repräsentative Konstruktion ist.

    Wegen der Quantenmechanik gilt: Die Materie folgt hier nicht vollständig, aber doch weitgehend ihren eigenen Gesetzen. Subjektives Erleben muss daran angepasst sein. In unserer Welt passt sich das Subjekt eher dem Objekt an als umgekehrt! - Wobei es Objekte wahrscheinlich nur als Widerspiegelungen der schöpferischen Ideen der schöpferischen Mächte gibt.

    Letztendlich geht es immer um die Auswahl des subjektiven Erlebens. Denn nur das subjektive Erleben und nicht die Materie ist ethisch relevant im Sinne der Weltformel von Michael Klinneter, wonach das Sein als Ganzes bestmöglich sein muss. In unserer kleinen Welt erfolgt die Auswahl des subjektiven Erlebens eben sehr streng und wirkt auf kleine Geister wie uns Menschen materiell.

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  8. Im vorletzten Kommentar das Wort "materielleren" durch "materialistischeren" ersetzen!

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  9. Bei einem Computerspiel verschwindet ein Haus vom Bildschirm, wenn man sich innerhalb der Spielwelt an andere Orte begibt. Trotzdem bleibt das Haus Teil des Computerprogramms und taucht deswegen auch immer wieder auf, sobald man zurückkehrt.

    Eine gewisse Realität sollte man dem Haus deshalb durchaus zusprechen. Auch wenn die Realität des Spielers noch von ganz anderer Qualität ist.

    Das wahrgenommene Haus repräsentiert ja auch tatsächlich etwas, was über die subjektive Wahrnehmung hinausgeht: nämlich einen Teil des Computerprogramms, also eine schöpferische Idee der schöpferischen Mächte.

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  10. Zum viertletzten Kommentar eine Erläuterung:

    Wenn das allererste Lämpchen und kurz danach das zweite Lämpchen aufleuchten, so wird das nach dem bisher Erarbeiteten subjektiv als ein laufender Punkt erlebt, der vom ersten Lämpchen zum zweiten Lämpchen läuft. Das bedeutet, das Blinken des ersten Lämpchens wird DIREKT und das Blinken des zweiten Lämpchens wird INDIREKT - zum BEWEGTEN PUNKT transformiert - wahrgenommen. Und zwar gleichzeitig! Das heißt, das Blinken beider Lämpchen wird GLEICHZEITIG REAL, obwohl es NACHEINANDER erfolgt!

    Das ist heftig! Da wird man doch fast wieder zu materialistischeren Interpretationen der Realität und der Quantenmechanik geneigt. Aber die haben ja auch schon längst versagt. Also bleiben wir erst einmal beim hier und jetzt Erarbeiteten!

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