Montag, 4. Januar 2016

Thomas-Evangelium und Indien / China

von Werner Spat & Werner Spa:

Gerade wollte ich zu einem größeren Post über die Ähnlichkeit des Thomas-Evangeliums mit diversen philosophischen Doktrinen des alten Indiens ausholen, da erinnert mich das Internet daran, dass der Apostel Thomas in Indien missioniert haben soll. Vielleicht war die Denkschule und frühchristliche Glaubensrichtung, die für das Evangelium verantwortlich zeichnet, ja wirklich von Indien beeinflusst.

Indien und der Jesus des Thomas-Evangeliums verachten blinden Glauben, das Objekt, die Welt, das Außen, die Geschlechtlichkeit, den Durchschnittsmenschen ...

Indien und der Jesus des Thomas-Evangeliums preisen die Erkenntnis, das Subjekt (Selbst), Gott, das Innere, die Vereinigung und Transzendenz der inneren männlichen und weiblichen Seite, den besonderen Menschen ...

Als Weg gilt beiden Seiten die Loslösung von der Welt im Allgemeinen und von der Familie im Besonderen. Wichtig ist ihnen beiden die Versenkung der Aufmerksamkeit nach Innen, denn nur dort ist nach dem Jesus des Thomas-Evangeliums das Reich Gottes zu finden. Nur wer die (symbolisch verstandene) "Sabbat-Ruhe" (des Geistes) - vergleichbar der indischen Meditation - einhält, kann die Erleuchtung finden bzw. ins Reich Gottes eintreten bzw. sich mit Gott vereinigen.

Das Höchste vereinigt laut Jesus Ruhe und Bewegung. Auch das klingt nach fernöstlicher Weisheit - diesmal nach dem Tao Te King von Lao-Tse.

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